Leserbrief zur Spitalstandortinitiative

Ein Spital wird dadurch erhalten, indem man es nutzt. 

Die Abstimmung findet mit den Füssen statt und nicht mit dem Stimmzettel! Jede Patientin und jeder Patient ist frei, sein Spital auszusuchen. 

Wollen die Initianten die Patienten bevormunden oder gar eine Staatsmedizin einführen, die den Ärzten vorschreibt, wie und wo sie ihre Patienten behandeln lassen sollen? 

In den Regionen soll eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung angeboten werden, soweit bin ich einig. Die Spitäler brauchen dazu kein Korsett, sondern unternehmerische Freiheiten, damit das Angebot dem Bedarf angepasst und die Qualität verbessert werden kann.

Frutigen und Zweisimmen wurden durch die von der BDP eingebrachte 50-km Regel als versorgungsnotwendig eingestuft, auch ohne die Initiative. Damit haben die Spitäler – in einem definierten Rahmen – das Interesse die Infrastruktur auszulasten, indem sie ein attraktives Angebot machen. Mit der Initiative ist das nicht notwendig. Das Spital ist im Gesetz. Die Anstrengung sich zu behaupten tritt in den Hintergrund. Planwirtschaft pur !

Dass mit der Initiative sogar Kosten gesenkt werden können, gehört ins Land der Träume, es sei denn man wolle Ärzte und Patienten tatsächlich bevormunden.

 Enea Martinelli, Präsident der BDP des Kantons Bern    

20.10.2016