Ein Lieferengpass mit Folgen

Heute hat mich ein 88-jähriger Herr angerufen. Er habe mich im Fernsehen gesehen und für kompetent gehalten sein Problem zu lösen (.. ;-)) ). Er werde seit Jahren mit gutem Erfolg mit dem Blutdruckmittel Doxazosin (Cardura) behandelt und er könne nicht glauben, dass das nicht lieferbar sei. Der Hausarzt habe jetzt seine Therapie umstellen müssen mit der Folge, dass sein Blutdruck nicht mehr eingestellt sei und er jetzt statt 1 x in der Regel 4 x in der Nacht zur Toilette müsse.

Er hat angerufen um zu klären ob es stimme, dass alle Doxazosin -Präparate nicht lieferbar seien und was der Grund dafür sei. Sämtliche Doxazosin Präparate sind zur Zeit nicht lieferbar – auch nicht aus dem Ausland. Das Original fehlt seit 12 Monaten. Das Generikum seit Mitte November. Wann es wieder lieferbar ist ist unklar. Die Termine werden laufend nach hinten verschoben. Der genaue Grund ist mir nicht bekannt.

Ein Beispiel das zeigt, dass Lieferengpässe durchaus Folgen haben. Nicht nur bezüglich des therapeutischen Effektes sondern auch bezüglich der Kosten. Um ihn wieder gut mit anderen Blutdrucksenken einzustellen wetden mehrere Arztbesuche notwendig. Wenn der Patient nicht rechtzeitig informiert ist, dann muss das sehr kurzfristig erfolgen, denn die Risiken des Absetzens ohne Massnahmen sind gross. Und in der Regel holen die Patientinnen und Patienten ihre Medis kurz bevor sie ausgehen.